Townhouse

Unsere Kunden sind ein junges, charmantes Paar. Beide treiben Sport, reisen gerne und feiern große Partys. Als wir uns das erste Mal trafen, sagten sie, dass sie sich ein Haus für bis zu 30 Personen mit einem Wow-Effekt wünschen. Das alles natürlich unter der Bedingung, dass es für zwei Personen sehr gemütlich und komfortabel ist. Anspruchsvoll, oder? Das fanden wir auch und waren sofort einverstanden.

Als wir den Grundriss entwarfen, stellten wir uns vor, wie sich die Leute bei zukünftigen Partys im Haus und auf den Terrassen bewegen würden: Hier stehen fünf Leute mit Cocktails, vier sitzen auf dem Sofa, hier wird getanzt, dort ist der Grill, die Bar und die Sauna. (Ja, einer der dringendsten Wünsche der Kunden war eine Sauna, also haben wir uns zuerst mit der Hausverwaltung in Verbindung gesetzt und die Tragfähigkeit der Decken überprüft). Die Sauna wurde auf der Terrasse im Obergeschoß installiert und ist vom Schlafzimmer aus zugänglich. Es gibt auch einen Ruheraum und eine kalte Außendusche.
Je weiter die Planung voranschritt, desto größer wurde der Appetit des Bauherrn: Zunächst sollten wir uns mit dekorativen Lösungen begnügen, aber schließlich wurde das Projekt auf die Renovierung des Treppenhauses und die Neugestaltung der Innenräume ausgeweitet.

Die Gesamtfläche des Stadthauses ist klein (125 m²), aber es gibt Terrassen auf drei Ebenen und den kühnen Vorteil riesiger Schiebefenster, die den Garten in eine Erweiterung des Innenraums verwandeln. Wir haben Spiegel eingesetzt, um diesen Effekt zu verstärken und die Grenzen zwischen Innen und Außen zu verwischen. Die Küche, die eher an eine Bar als an eine Küche erinnert, wird durch die Spiegelwand, an die sie angrenzt, verdoppelt. Die halbe Insel neben der Spiegelwand wirkt wie eine freistehende Insel.

Die Decken im Haus sind niedrig, also haben wir unseren Lieblingstrick angewandt - Decken und Wände in der gleichen Farbe gestrichen. Im ersten Stock ist es "Elephant Breath" von Farrow&Ball. Wir taten unser Bestes, um die Kunden zu überzeugen - sie hatten Angst, dass eine andere Farbe als Weiß die Decke niedriger erscheinen lassen würde. Wir versprachen, die Decke auf unsere Kosten neu zu streichen, wenn sie ihnen nicht gefiele. Gott sei Dank haben sie es getan! Das Geheimnis ist einfach: Die Deckenhöhe wird durch unsere Wahrnehmung des Übergangs zwischen den Farben der Wände und der Decke bestimmt. Wenn es keinen Übergang gibt, kann man nicht sehen, wo die Wand aufhört und die Decke anfängt.

Im Obergeschoss haben wir die gleiche Technik angewandt. Im Schlafzimmer sind die Wände, die Decke und sogar die Fronten der Einbauschränke in den gleichen satten Beerentönen gehalten. Die radikal dunkle Farbe ("Brinjal" von Farrow&Ball) fand sofort die Zustimmung der Kunden, die sich für das Schlafzimmer eine geheimnisvolle Abendstimmung, eine umhüllende Atmosphäre wünschten. Das Schlafzimmer ist mit Verdunkelungsvorhängen ausgestattet.

Das zweite Schlafzimmer, das Gästezimmer, ist der bunteste Raum des Hauses. Es hat türkisfarbene Wände und Decken, einen zitronengelben Stuhl und einen neonorangen Couchtisch. Wenn keine Gäste im Haus sind, chillen die Besitzer hier mit Laptop und Kopfhörern.

Auch im Obergeschoss gibt es viel Farbe, allerdings eher als Akzent denn als Hintergrund. Die Wand im Arbeitszimmer, der Flur und die runde Wand im Gästebad sind in Blautönen gestrichen (Stiffkey Blue von Farrow & Ball). Die Farben sind nicht grell, aber intensiv, und die orangefarbenen Stühle von Miniforms und die roten Armaturen von Image kommen durch den Kontrast noch besser zur Geltung.

Bei der Kombination gesättigter Farben berücksichtigen wir immer, welche Oberflächen die Bewohner am längsten und häufigsten betrachten werden, und vermeiden hier aktive Farben, damit sich die Menschen nicht an ihnen satt sehen, bevor die nächste Renovierung objektiv notwendig ist. Flure, Eingangsbereiche, Bäder, Treppenhäuser - wo wir uns oft nur wenige Sekunden aufhalten - sind ideal für einen Farbtupfer. In Räumen, in denen wir uns die meiste Zeit aufhalten (Wohnzimmer, Arbeitszimmer, Küche, Esszimmer), sollten aktive Farbakzente mit Bedacht eingesetzt werden, am besten nicht sichtbar vom Sessel oder Sofa aus.

Ein besonderer Glücksfall war die Begegnung mit dem Künstler Alexander Luferchik, dessen Werk sich so gut in die Einrichtung einfügt, als wäre es von Anfang an Teil des Projekts gewesen. Zerbrechlichkeit und Kühnheit, Helligkeit und Zartheit, Herausforderung und Ausgewogenheit - alles, was wir in den Innenraum bringen wollten, ist hier vorhanden.

Die Dachterrasse mitten in der Stadt ist ein wahrer Schatz! Wir haben eine runde Liege zum Sonnenbaden und mehrere große Baumtöpfe aufgestellt, die nachts wunderschön leuchten. Und im Erdgeschoss haben wir einen vier Meter langen Stehtisch für laute Partys.

Furniture: Zanotta, Eichholtz, Bontempi, Minotti, Arflex, Gubi
Plumbing: Ex-T, Antonio Lupi
Light: Tom Dixon, Vibia, Brokis, Ledc-C4, Quasar
Built-in furniture: to order from our partners