DimArt

Unsere Kundin träumte schon seit vielen Jahren davon, einen eigenen Salon zu haben. Sie sagte: „Ich möchte, dass alles absolut perfekt ist. Von außen mag es bescheiden erscheinen, aber wenn unsere Kunden hereinkommen, müssen sie in ein Paralleluniversum versetzt werden.“

Es ist schwer vorstellbar, dass dieser Ort einst nur aus tristen Deckenfliesen, langweiligen Grundierungstapeten und billigen Vinylböden bestand.

Als erstes haben wir die Plastikabdeckung der Decke entfernt, wodurch der Raum sofort geräumiger wurde. Daraufhin haben wir die freiliegenden Deckenbalken und Rohre schwarz gestrichen.

Wir hatten völlige kreative Freiheit und die Eigentümerin hat die überwiegende Mehrheit unserer Ideen unterstützt.

Die Raumaufteilung musste zwei wesentliche Einschränkungen berücksichtigen: einen Deckenkasten, der nicht verschoben werden konnte, und einen sehr auffällig eingebauten Heizkörper. Wie so oft wird die Notwendigkeit, Mängel auszugleichen, zu einer kreativen Herausforderung. So beschlossen wir, den Deckenbalken und den Heizkörper mit einer Geländerstruktur zu verbinden, die entlang der Decke fest verläuft und entlang der Wand zu einem Gitter wird. Dadurch wurde der Heizkörper außer Sichtweite gebracht und zusätzlicher Stauraum geschaffen.

Nachdem wir uns für das Layout entschieden hatten, zeigten wir dem Kunden ein Pinterest-Bild.
Es ist schwer zu sagen, was tatsächlich auf dem Bild zu sehen war – ein Fragment eines Schranks, ein Bildschirm oder vielleicht ein Kunstwerk … Was zählte, waren die Formen (ein Kreis, einige parallele Linien und ein Bogen) und die Farben: ein köstliches Burgunderrot, ein Rosenocker und ein tiefes Blau. Was folgte war ein empathisches „Ja!“ vom Kunden. Diese komplexe Palette musste so in den Raum übertragen werden, dass sie die Arbeit der Friseure nicht beeinträchtigte. So konnten wir beispielsweise keine großen Farbflächen in der Nähe des Spiegels platzieren, da diese Farben Licht reflektieren und komplexe Farbarbeiten erschweren würden. Außerdem mussten wir einen Boden wählen, auf dem geschnittene Haare nicht zu sehr auffallen würden.

Der Entwurf war in weniger als einem Monat fertig – gerade als Deutschland in den Lockdown verfiel. Es war klar, dass es eine Herausforderung sein würde, dieses Projekt in die Tat umzusetzen: Es fehlte an Bauarbeitern und Saisonarbeiter kehrten nach Hause zurück. So überwachten wir das gesamte Projekt und wählten für jede Aufgabe sorgfältig Handwerker aus.

Der Salon umfasst den Hauptfriseurbereich und den Manikürebereich sowie einen Loungebereich mit einem Fotospot.

Boden: Steinzeug in Terrazzo-Optik, Arcana Stracciatella
Möbel: Alle Stücke wurden von uns entworfen und von unseren Partnern individuell angefertigt.